KnorpelschädenProblem:Bisher war im Stadium IV (Knorpelzerstörung mit freiliegendem Knochen) nur die Implantation eines künstlichen Gleitflächenersatzes möglich.Lösung:Nun stehen in der Kniegelenkchirurgie neue Methoden zur Verfügung.1. Microfracture Methode nach Dr. Steadman, USA 2. Knorpelzellen-Transplantation 3. Mosaikplastik (direkte Knorpeltransplantation) Besondere Bedeutung hat in jüngster Zeit die Mosaikplastik erlangt. Dabei werden gesunde Knorpeltransplantate direkt in die geschädigten Gelenkknorpelbereiche eingesetzt. Die allgemein bekannteste Methode ist die klassische 4. Implantation eines künstlichen Gleitflächenersatzes 1. Microfracture Methode nach Dr. Steadman, USAIm Stadium III hat der Patient im Knie verstärkte Schmerzen und Schwellungen, die Gehbehinderung nimmt zu.Symptome: Schwellungen, verstärkte Schmerzen, Ergussbildung.
Diagnostik: Untersuchung durch den Facharzt; Röntgen, Kernspintomographie (MRI).
Befund: Schwerer Knorpel- und Meniskusschaden, Ausdehnung der geschädigten Fläche bis zu 2 oder 3 cm im Durchmesser und mehr.Behandlung: Arthroskopie, Laseroperation und/oder Microfracture Methode nach Dr. Steadman/USA. MRI Kernspintomografie zeigt Knorpelschaden an Oberschenkelgleitfläche Microfracture Methode nach Dr. Steadman/USA: mit kleinen Meiseln wird die Durchblutung an der abgenützten Knorpel-Knochengrenze angeregt. Findet sich eine Knorpelabnützung im Stadium III und nur kleine Bereiche mit freiliegendem Knochen (Stadium IV), wird die Microfracture Methode nach Dr. Steadman/USA eingesetzt. Dabei wird mit kleinen Meiseln die Durchblutung an der abgenützten Knorpelstelle angeregt, um die Entstehung einer Faserknorpelnarbe in diesem Bereich zu erreichen. Nach der Operation wird mit Artzal-Injektionen und Condrosulf-Tabletten der Knorpelaufbau unterstützt. Behandelt wird arthroskopisch mit Laserchirurgie und Microfracture Methode. 2. Knorpelzellen-TransplantationEine Alternative zur Mosaikplastik stellt die Knorpelzellenzüchtung im Labor dar: Bei dieser Methode werden gesunde Knorpelzellen aus dem Kniegelenk entnommen, im Labor weitergezüchtet und anschließend auf die geschädigte Knorpelstelle aufgebracht.In diesem Falle sind zwei operative Eingriffe notwendig. 3. Mosaikplastik (direkte Knorpeltransplantation)Vom Rand des Oberschenkelknorpels werden gesunde Knorpel-Transplantate entnommen (Durchmesser ca. 5 mm, Länge 18 mm). Diese stiftförmigen Transplantate werden an der geschädigten Stelle des Gelenkknorpels eingesetzt. Dadurch wird der abgenützte Bereich mit gesunden Knorpelteilen überzogen. Dieses Knorpeltransplantat stellt hyalinen Knorpel dar, der höchste Belastbarkeit aufweist (100%)! Die Methode der Mosaikplastik wird bei einer Schädigung des Knorpels bis zu vier Quadratzentimeter angewendet. Knorpelschaden im Kniegelenk Stadium IV, Durchmesser 3 cm (vor der Operation) Transplantierter Knorpelzylinder (nach Operation) Eingeheilter, transplantierter Knorpel (nach 1 Jahr) Im Knie gibt es hyalinen Knorpel und Faserknorpel. Hyaliner Knorpel überzieht als Gleitfläche den Ober- und Unterschenkel. Er besteht aus Kollagen und kann nicht nachwachsen. Der Meniskus besteht aus Faserknorpel, ist dadurch elastischer aber auch anfälliger für Abnützungen und Verletzungen. Knorpelnarben bestehen ebenfalls aus Faserknorpel, weshalb diese Narben nur 75% Belastungsfähigkeit im Vergleich zum hyalinen Knorpel aufweisen. Daher stellt die Transplantation von hyalinem Knorpel eine Verbesserung der bisherigen Methoden zur Knorpelregeneration im Kniegelenk dar. 4. Implantation eines künstlichen GleitflächenersatzesProblem: In diesem Stadium hat der Knorpelschaden bereits die gesamte Gleitfläche des Gelenkes zerstört. Ein künstlicher Gleitflächenersatz muss in das Knie implantiert werden. Knorpelschäden in diesem Ausmaß treten auf, wenn über Jahre keine gezielte Behandlung der Knorpelzerstörung durchgeführt wurde. Symptome: Starke Schmerzen, schwere Beeinträchtigung der Beweglichkeit; Gehleistung nur mehr 15-20 Minuten. Diagnostik: Untersuchung durch den Facharzt; Röntgen, Kernspintomographie (MRI) Befund: Schwerer Knorpelschaden, Zerstörung der Gleitfläche des Gelenkes. Behandlung: Operative Implantation eines künstlichen Gleitflächenersatzes in das Knie. Die Operation ist nur stationär möglich; häufig wird ein Rehabilitationsaufenthalt angeschlossen. Kniegelenk vor der Operation
Gleitfächenersatz für den Patienten (Knieprothese)
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